endoskopische Wirbelsäulenchirurgie
Wenn nach langem Gehen und Stehen die Beine schmerzen und immer schwächer werden, gelegentlich den Dienst verweigern und gelegentlich »einschlafen« spricht man von der sog. »Schaufensterkrankheit« oder Claudicatio spinalis. Die Schmerzen in den Beinen zwingen zu Gehpausen in immer kürzer werdenden Abständen und lassen Betroffene oft von Schaufenster zu Schaufenster gehen, um die Beine immer weider auzuruhen.
Ursache der Spinalkanalstenose ist meist die schmerzhafte Einengung des Rückenmarkkanals durch eine verschleissbedingt veränderte Bandscheibe oder Arthrose der Facettengelenke. Claudicatio spinalis - Beschwerden verursachen oft eher Schmerzen in der Gesäss- und Beinmuskulatur und Kraftlosigkeit in den Beinen und werden meist weniger dem Rücken oder der Wirbelsäule zugeordnet. Auch Empfindungs- und Koordinationsstörungen der Beine können in Folge des erhöhten Drucks auf die Nerven auftreten.
Als Untersuchungsmethoden eignen sich neben der körperlichen Untersuchung:
- Belastbarkeitstests der Beine z.B. auf dem Fahrradergometer
- Kernspintomographie (MRT) zur darstellung der Einengung des Wirbelkanals durch Bandscheibenvorwölbungen und/oder eine Arthrose der Facettengelenke
- schrittweise Infiltrationstherapie (Stufendiagnostik) zur Entlastung und zum Abschwellen des eingeegten Nervs
Physiotherapeutische Behandlungsmaßnahmen, Elektrotherapie und entsprechende Trainingstherapieansätze stehen in der Behandlung im Vordergrund. Darüber hinaus sind lokale Infiltrationstechniken im Sinne einer sog. periradikulären Infiltrationstherapie (PRT) hilfreich und auch in der Beurteilung von Ausmaß und Therapierbarkeit der spinalen Enge unverzichtbar.
Mechanische Entlastung: Fortgeschrittene Degenerationen der Bandscheibe und spinale Einengungen bedürfen einer mechanischen Entlastung. Nur bei Ausfällen des neurologischen Systems oder einer drohenden Dauerschädigung der Nervenbahnen ist eine grössere offene Operation zur Entlastung des Wirbelkanals notwendig.
Die minimale-invasive Implantation sog. interspinöser Spreizer ermöglicht die Behandlung fortgeschrittener Bandscheibendegenerationen und spinale Einengungen. Der Spreizer wird und Röntgenkontrolle exakt zwischen die knöchernen Dornfortsätze platziert und stellt eine limitierende Rückneigungssperre dar. Auf diese Weise werden sowohl die Wirbelgelenke als auch der Spinalkanal entlastet. Platzhalter dieser Art bestehen meist aus Titanlegierungen und schränken den Alltag in keiner Weise ein. Dieser minimalinvasive Eingriff wird mit Hilfe einer zuvor durchgeführten Infiltrationserie (PRT) und entsprechender Schmerz-dokumentation schrittweise in seiner Notwendigkeit und Erfolgsaussicht geplant, überprüft und durchgeführt. Der Eingriff wird stationär durchgeführt. Patienten sind bereits am Folgetag vollkommen gehfähig und belastbar.
Mit Hilfe dieser individuell angepassten Behandlung ist neben der schnellen Reduktion von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen vor allem auch eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität möglich. Dr. Hanns Christian Harzmann berät Sie über die Möglichkeiten dieser speziellen Operationsmethode und plant mit Ihnen den Eingriff.